logo pg kreuz christi
Sein goldenes Priesterjubiläum hat P. Leo Beck in Kist zusammen mit seiner Verabschiedung gefeiert. Einen Bericht darüber hat Reinhard Nixdorf vom Kister Pfarrgemeinderat verfasst.

Auf ein sanftes Ruhekissen kann künftig Pater Leo Beck sein Haupt betten. Ein solches Kissen, verziert mit dem Bild der neuen Kister Kindertagesstätte, erhielt er Mitte Juli nach der Sonntagsmesse auf einem Festakt in der Otto-Seubert-Halle von den Kindern der Kister Kindertagesstätte zum Geschenk. Anlass war das fünfzigjährige Priesterjubiläum des Franziskanerpaters. Gleichzeitig nahmen viele Katholiken von Kist Abschied von dem beliebten Geistlichen, der künftig die Aufgabe des Guardians des Klosters Schönau im Landkreis Main-Spessart übernehmen wird.
Leo Beck habe wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung der Pfarreingemeinschaft beigetragen, sagte Pfarrer Jelonek, der leitende Geistliche des Pfarreienverbunds, in seinem Grußwort und stellte Pater Mario Muschik vor, der ab August Pater Leo als Seelsorger in Kist und Reichenberg nachfolgt. Kirsten Müller-Oldenburg, die evangelische Pfarrerin an der Philippuskirche in Eisingen, beschrieb ihre Zusammenarbeit mit Pater Leo als gelebte Ökumene: Sie habe Pater Leo oft als älteren ,,großen Bruder" empfunden. Auch Landrat Eberhard Nuß, Reichenbergs Bürgermeister Stefan Hemmerich sowie Schulrektor Klaus Dotzler gratulierten. Und Kists Bürgermeister Volker Faulhaber verlieh dem Jubilar die silberne Bürgermedaille von Kist und lobte seinen Einsatz für die Sanierung und den Umbau des Kindertagesstätte.
Die Kindertagesstätte, ,,Pater Leos großes Werk", so Bürgermeister Faulhaber, wurde eine Woche später auf dem Pfarrfest feierlich mit vielen Kindern und reichlich Prominenz eingeweiht. Etwa zwei Millionen Euro flossen in die Erweiterungsmaßnahme, die auch durch Zuschüsse von Staat und Land auf den Weg gebracht wurde. Die Segnung des neuen Gebäudes übernahm Domkapitular Clemens Bieber.
Der Festakt in der Otto-Seubert-Halle und das Pfarrfest mit der Einweihung des neuen Kindertagesstätte waren für viele Kister Anlass, sich persönlich von Pater Leo zu verabschieden. Manche Träne floss dabei. Denn seitdem Pater Leo 2010 seinen Dienst als Pfarrvikar in Kist und Reichenberg angetreten hat, ist er vielen Kistern ans Herz gewachsen. Mancher mochte Pater Leos Dienst in Kist sogar als Höhepunkt seines reichen priesterlichen Wirkens sehen, das am 29. Juni 1966 mit der Priesterweihe in der Würzburger Klosterkirche der Mariannhiller Missionare durch Weihbischof Alfons Kempf begann. Im Anschluss wirkte er zunächst als Kaplan, von 1970 als Pfarrer in Scheinfeld. Von 1977 bis 1989 war Pater Leo Junioratsleiter im Würzburger Minoritenkloster, von 1986 bis 1995 dort Guardian. Von 1995 bis 2007 wirkte er als Generalassistent des Franziskanerordens in Rom und begegnete dort vielen Entscheidungsträgern der Weltkirche. Von 2007 bis 2011 war Pater Leo Provinzialminister der Deutschen Franziskaner-Provinz.
Die vielen Segenswünsche begleiten Pater Leo nun zu seinem neuen Dienst als Guardian im Kloster Schönau in Gemünden am Main. Es ist übrigens ein Wiedersehen mit einer alten Wirkungsstätte. Denn Pater Leo, der 1959 in den Franziskanerorden eintrat, war schon als Novize 1960 für ein halbes Jahr im Kloster Schönau tätig.
Reinhard Nixdorf

­