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Am 13. Mai 2017 besuchte der Pfarrgemeinderat von Eisingen Pater Leo im Kloster Schönau, der im Herbst letzten Jahres zum Guardian gewählt wurde. Er war sechs Jahre in unserer Pfarreiengemeinschaft als Seelsorger, überwiegend für die Gemeinden Kist und Reichenberg, tätig.

Zunächst machte der Pfarrgemeinderat, der entschlossen war, wieder einmal etwas gemeinsam zu unternehmen, in Gemünden eine kleine Wanderung zur Scherenburg und kehrte anschließend zum Kaffeetrinken ein. Dann machten wir uns auf den Weg nach Kloster Schönau.
Pater Leo ging mit uns in die Klosterkirche und erzählte einiges über die Geschichte des Klosters:
Es wurde 1189 durch Philipp von Thüngen und Gottfried von Pisemberg, Bischof von Würzburg, gegründet und Maria Empfängnis geweiht. Bis ins 16. Jahrhundert lebten hier Zisterzienserinnen. 1553 wurde das Kloster geplündert; die letzte Äbtissin Veronika Geyer von Giebelstadt gab 1564 auf und reichte den Besitz an Fürstbischof Friedrich von Wirsberg zurück. 1699 erwarb der Minoritenbruder Kilian Stauffer die Gebäude, die in schlechtem Bauzustand waren, im Tausch gegen andere Bisitztümer. Die Gebäude und die Ausstattung erfolgten im Barockstil, der im Wesentlichen bis heute erhalten ist. 1704 wurden die Gebeine von Viktor und Antonin – zwei Katakombenheilige - aus Rom nach Schönau überführt und beigesetzt. 1796 wurde das Kloster ein zweites Mal geplündert und sollte 1803 bei der Säkularisation aufgelöst werden. Die Mönche verließen jedoch das Kloster nicht völlig. Der Ordensbruder Totnan Schech hielt die Stellung bis Mitte des 19. Jahrhunderts.
1843 konnte durch einen Erlass Ludwigs I. von Bayern das Kloster mit weiteren Minoriten besiedelt werden. Heute sind noch vier Minoriten im Kloster, die die Klosterkirche betreuen und in den benachbarten Pfarreien aushelfen.
Bruder Kilian Stauffer und der Minorit und Architekt Ulrich Beer waren maßgebend beim Bau der neuen Klosterkirche ab 1700 beteiligt. Die Kirchenweihe erfolgte am 27. Juli 1710.
Pater Leo zeigte uns bei seiner Kirchenführung auch hinter dem Hochaltar ein Chorjoch, das 1725 eingerichtet wurde, das mit seinen gotischen Kreuzrippengewölben um 1270/80 erhalten ist.
Beim gemütlichen Plaudern im Aufenthaltsraum des Klosters verging die Zeit wie im Flug. Wir nahmen gemeinsam am Gottesdienst in der Klosterkirche teil, den Pater Leo um 18.00 Uhr zelebrierte. In seiner Predigt erinnerte er an das hundertjährige Jubiläum vom 13. Mai 1917 in Fatima, Portugal und an den heutigen Besuch des Papstes Franziskus. Dort waren an diesem Tag und jeweils am 13. Tag in den folgenden 5 Monaten, den Hirtenkindern Lucia, Francisco und Jacinta, die ganz in weiß gekleidete Mutter vom Rosenkranz erschienen. Bei der letzten Erscheinung am 13. Oktober 1917 waren ca. 70.000 Menschen Zeugen des "Sonnenwunders" bei dem eine Silberscheibe ähnelnde Sonne um die eigene Achse rotierte.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nach dem Gottesdienst wurden noch einige Worte des Dankes und der Anerkennung für die Arbeit von Pater Leo ausgetauscht und wir machten uns wieder auf den Heimweg.

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