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Immer wieder setzten sich Schriftsteller mit der menschlichen Seite Gottes auseinander. Vor wenigen Jahren schrieb Axel Hacke „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“. Er erzählt von seinen Begegnungen mit einem Gott, der in der Nachbarschaft wohnt und sich über die Wohltaten der menschlichen Zivilisation erfreut, und seien es auch nur gut gekühlte Getränke.

 Wütende Proteste erzeugte dagegen 1988 die Verfilmung des Romans „ Die letzte Versuchung Christi“. von Nikos Kazantzakis, in dem Jesus ganz und gar menschlich dargestellt wird. Als Mensch, der mit seiner Berufung hadert, sich über seine begriffsstutzigen Jünger ärgert und schließlich sogar noch am Kreuz vom Teufel in Versuchung geführt wird.

So unterschiedlich diese beiden literarischen Auseinandersetzungen mit Gott bzw. Jesus sind, der Blick auf Gottes menschliche Seite lässt uns auch über unser eigenes Menschsein nachdenken.

In diesem sehr besonderen Jahr sind sehr viele menschliche Facetten offenbar geworden. Wir waren sehr herausgefordert in den vergangenen Monaten und sind es immer noch. Die vielen Veränderungen strengen an und stellen uns auf die Probe. Mir scheint, dass der Stressfaktor an allen Fronten sehr hoch ist. Oft menschelt es in unserer Gesellschaft in einer Weise, die wir uns nicht gewünscht hätten.

Nun werden wohl auch der Sommer und die Ferien in mancher Hinsicht wohl sein als vielleicht gewohnt: Dennoch wünsche ich Ihnen, dass Sie die vielen Schwierigkeiten einmal hinter sich lassen können. Dass Sie Orte und Gelegenheiten finden, wirklich auszuspannen, dabei die Schönheit des Lebens neu entdecken und genießen können. Damit wir alle wieder mehr menschlich in wahrsten Wortsinn werden. Mir hilft dabei auch immer mindestens ein gutes Buch.

„Mach‘s wie Gott – werde Mensch!“ hat einmal Bischof Franz Kamphaus einmal zu Weihnachten geschrieben. Vielleicht ist das auch ein gutes Motto für die vor uns stehende Sommer- und Urlaubszeit.

Bernd Müller, Gemeindereferent

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