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Wien-Mariazell-Budapest-Bratislava – Den Spuren Mariens folgte die Pilgerreise unter der geistlichen Leitung von Pfarrer Dr. Jelonek zum österreichischen Wallfahrtsort Mariazell in der Steiermark. Auf dem Weg besuchten die Teilnehmer auch Marktl am Inn, Wien und Budapest. Dietmar Kiesel hat dazu einen ausführlichen Reisebericht mit vielen Fotos verfasst.

Unter der geistlichen Begleitung von Pfarrer Dr. Jelonek besuchten die 44 Teilnehmer der Pilgerreise zuerst den Geburtsort von Papst Benedikt XVI. Marktl am Inn. Am späten Nachmittag erreichten wir das Reiseziel Wien. In der Kirche St. Josef, auf dem Wiener Kahlenberg, feierten wir mit Pfarrer Jelonek die Heilige Messe. Hier hatte der Polenkönig Jan Sobieski 1683 vor der Schlacht gegen die Osmanen zu Gott um Beistand gebetet. Papst Johannes Paul II. besuchte 300 Jahre später 1983, zum Andenken an den Sieg über das Osmanische Reich, diese Kirche.

Sonntag, den 12. Juni konnten wir bei einer Stadtrundfahrt erste Einblicke von Wien erhalten und feierten die Hl. Messe in der prächtig ausgeschmückten Hietzinger Pfarrkirche. Später schlenderten wir durch die eindrucksvollen Parkanlagen von Schloss Schönbrunn und kehrten dort ins Schlosscafé ein. Im Anschluss stand eine zweistündige Besichtigung der Schlossanlagen auf dem Programm. Das Abendessen wurde in einer Heurigenwirtschaft im berühmten Weinbauerndorf Grinzing serviert Zwei Musiker gingen von Tisch zu Tisch und sangen die typischen Heurigenlieder (Schrammelmusik).
Am Montag fuhren wir nach Gösing. Die nostalgische Bahn „Himmelstreppe" brachte uns zum Wallfahrtsort Mariazell in der Steiermark, der von Abt Otker im Jahre 1157 gegründet wurde. Wir besichtigten die Schatzkammer in der Wallfahrtskirche Maria Geburt und konnten dort Weihegaben aus sechs Jahrhunderten bestaunen. Zuerst wurde die erhöht gelegene Wallfahrtskirche im romanischen Stil erbaut; 1380 bis 1396 kam ein gotischer Chor hinzu. Der mittlere weitgehend gotische Turm wird von zwei Barocktürmen mit Zwiebelhauben flankiert. Im 17. Jahrhundert wurde die ganze Kirche barock umgestaltet. Am frühen Nachmittag feierten wir vor dem Gnadenbild gemeinsam Gottesdienst. Ein Ausflug an den idyllischen Erlaufsee rundete den Tag ab.

Unseren Stadtrundgang am 14. Juni, begannen wir am Mahnmal gegen Krieg und Faschismus. Wir besichtigten kurz die Deutschordenskirche, die unter das Patrozinium ihrer Ordenspatronin der Hl. Elisabeth von Thüringen gestellt wurde. Der Flügelaltar stammt von 1520; das Altarbild von 1667 zeigt die thronende Maria mit dem Jesuskind und die Heiligen Elisabeth, Georg und Helena. Eucharistie feierten wir heute in der Prinz-Eugen-Kapelle; sie befindet sich am Nordwinkel der Portalfassade des Wiener Stephansdoms. Er gilt als Wahrzeichen der Stadt. Namensgeber ist der Hl. Stephanus. Weiter besuchten wir:

Die Wiener Pestsäule, auf den drei Schmalseiten wird den drei Personen der Dreifaltigkeit gedacht. Die Augustinerkirche, ehemals kaiserliche Hofpfarrkirche, gestiftet 1327 vom Habsburger Herzog Friedrich der Schöne. Sie diente vielfach als Trauungskirche der Habsburger. Bedeutende Trauungen: Erzherzogin Maria Theresia mit Franz von Lothringen 1736 und Kaiser Franz Joseph I. mit Prinzessin Elisabeth (Sissi) in Bayern am 24. April 1854. Sie beherbergt auch in der Loretokapelle die Herzgruft. Hier ruhen 54 Herzen der Habsburger. Den Burggarten, gingen am Reiterdenkmal von Franz I. Stephan von Lothringen vorbei und machten am Mozartdenkmal ein Gruppenfoto. Den Heldenhof der Wiener Hofburg und kehrten in der k. u. k. Hofzuckerbäckerei Demel zu einer Kaffeepause ein; dabei verzehrten wir ein köstliches Stück Torte.

Mittwoch, den 15. Juni besichtigten wir auf dem Weg nach Ungarn den Wiener Zentralfriedhof; errichtet in den Jahren 1871 bis 1874, weit außerhalb der Stadt. Nach den unter Kaiser Josef II. verordneten schlichten Begräbnissen, versuchten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die wohlhabenden Bürger es den Adeligen gleichzutun. Es wurden prunkvolle Trauerfeiern und Begräbnisse veranstaltet. Der viel zitierte Begriff der „schönen Leich" war geboren. Im Mittelpunkt der Anlage steht die im Jugendstil erbaute Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche. Sie ist dem Hl. Karl Borromäus geweiht. Viele Touristen erfreuen sich über die sehr schönen in Jugendstil gestalteten Grabanlagen und fotografieren einige der vielen Ehrengräber, die sich hier auf diesem großen Friedhof befinden. Ein weiteres Reiseziel war der ungarische Ort Etyek, Geburtsort eines Teilnehmers unserer Pilgerfahrt. Hier feierten wir unseren Tagesgottesdienst in der zwischen 1814 und 1816 im neobarocken Stil erbauten Kirche „Mariä Heimsuchung". Mit unserer neuen Reiseleiterin erreichten wir das Tagesziel Budapest und fuhren auf den Burgberg auf der Budaer Seite der Stadt. Bestaunen kann man hier den Königspalast ein Wahrzeichen Ungarns. Wir spazierten auf dem Burgviertel, sahen die Dreifaltigkeitssäule, eine barocke Pestsäule aus dem 18. Jahrhundert. Daneben steht die bekannteste Kirche der Hauptstadt, die Matthiaskirche, bekannt auch als Krönungskirche. Sie war die erste Kirche auf dem Burgberg. In ihr fanden große Krönungszermonien statt. U.a. 1867 Franz Joseph I. und Elisabeth (Sissi) und Karl IV. im Jahr 1916. Etwas weiter unten die Fischerbastei, 1895 bis 1902 errichtetes, neoromanisches Bauwerk. Es soll mit seinen konischen Türmen an die Zelte der Magyaren erinnern. Von hier genießt man einen herrlichen Blick auf die Donau und die Pester Seite von Budapest. Der Name stammt von einer Fischergilde, für die das Bauwerk errichtet wurde. Die Gilde verteidigte im Mittelalter diesen Abschnitt der Stadtmauer. Vor der Bastei steht eine Bronze-Reiterstatue von König Stephan I. dem Heiligen. Er verbreitete das Christentum in Ungarn.

Auf unserem Stadtrundgang in Budapest am Donnerstag, den 16. Juni gingen wir durch das Stadtwäldchen mit der Burg Vajdahunyad, errichtet aus Anlass der Millenniumsausstellung 1896, besuchten den Eingangsbereich des Széchenyi-Heilbades und das Treppenhaus der ungarischen Nationaloper. Im Treppenhaus waren die größten Maler Ungarns am Werk. In der Mittagszeit besichtigten wir die St.-Stephans-Basilika. Baubeginn 1851 im klassizistischem Stil; 1868 Einsturz der Kuppel wegen fehlerhafter Fundamente; die Kirche wurde nun im Neorenaissancestil weitergebaut. Die Kuppel ist 96 Meter hoch. Es finden 8.500 Menschen im Innern des Doms Platz. Die Kirche ist dem christlichen, ungarischen König Stephan I. dem Heiligen gewidmet. In der prächtigen Markthalle, in der das lukullische Herz Budapests schlägt, verbrachten wir unsere Mittagspause. Später besichtigten wir Sissis geliebte Sommerresidenz, das barocke Schloss Gödöllö. Gleich in der Nähe befindet sich der Wallfahrtsort Mariabesnyö. Vor dem Gnadenbild, einer aus Zedernholz geschnitzten Kopie der Muttergottes von Loreto, feierten wir an diesem Tag die hl. Messe. Den letzten Abend in Budapest genossen wir bei einer Donauschifffahrt. Der Tag wurde mit einem Besuch auf dem Gellért Berg beschlossen. Hier konnten wir als die Dämmerung voll hereingebrochen war, die schöne Aussicht auf Budapest bei Nacht genießen.

Am Freitag, den 17. Juni verließen wir unser Hotel in Budapest; fuhren in Richtung Norden und erkundeten das hübsche Künstlerstädtchen Szentendre. Danach ging es weiter nach Visegrád am Donauknie. Ab dem Jahr 1323 entstand hier ein Königspalast. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf das Donauknie und seine umliegenden Ortschaften. Schließlich ging es weiter nach Esztergom, eine der ältesten Städte Ungarns. Esztergom war einer der Hauptsitze ungarischer Herrscher. Die Kathedrale Unserer Lieben Frau und des heiligen Adalbert, ist die Kathedralkirche des röm.-kath. Erzbistums Esztergom-Budapest. Der Dom ist der in den Himmel aufgenommenen Gottesmutter Maria und dem heiligen Adalbert von Prag geweiht. Seine Entstehungsgeschichte reicht von 1001 bis 1869. 1856 wurde der nicht fertiggestellte Dom eingeweiht. Auf dieser Zeremonie wurde die Graner Messe, die Franz Liszt eigens für diesen Anlass komponierte, gespielt. 1869 wurde der Dom fertiggestellt. In einer Seitenkapelle des Doms feierten wir unseren Tagesgottesdienst mit Pfarrer Jelonek. Nach einer kurzen Rast brachte uns der Bus in die slowakische Hauptstadt Bratislava zu einem Stadtrundgang. Im Anschluss kehrten wir noch am Abend in unser Hotel nach Wien zurück.

Am Rückreisetag, Samstag, den 18. Juni machten wir zuerst einen Abstecher in das Benediktinerkloster Göttweig, das etwas abseits über dem berühmten Donautal thront. Wegen seiner spektakulären Lage wird es auch das österreichische Montecassino genannt. Heute sind von dem mittelalterlichen Bauwerken Göttweigs nur noch Reste vorhanden. Nach einer Brandkatastrophe im Jahre 1718 wurde der barocke Neubau des Stiftes erbaut. Danach steuerte unser Busfahrer Kevin die barocke Wallfahrtskirche Maria Taferl an, die ebenfalls hoch über dem Donautal liegt. Hier feierten wir in einer kleinen Kapelle der Kirche unseren Tagesgottesdienst. Die Wallfahrtskirche wurde von 1660 bis 1710 errichtet; Der Baustil der Basilika ist barock. Besonders ist der großzügige Einsatz von Blattgold im Innenbereich der Kirche zu sehen. Im Zentrum des Hochaltars ist das Gnadenbild, eine Pieta, zu bewundern.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen fuhren wir gut gelaunt, voller Eindrücke und Erlebnisse und im Glauben gestärkt, der Heimat entgegen.

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